FC Windisch – FC Zürich 0:6 (0:2)
Wicker; Bättig, Rufli, Fiechter,
Kälin (Rimann); Gerber (Zumsteg), Nakbi; Lüssi (Scherrer), Vogt, Storrer;
Steinhauer
DFCW ohne Fuhrer, Zünd, Hauswirth
Es wurde viel bereits viel gesagt und geschrieben über
dieses Spiel. Unsere Gegnerpartei, der FC Zürich, hat sich ziemlich schnell
nach dem Spiel in die heimische Redaktion zurückgezogen und ihr Plädoyer
vorbereitet (http://www.fcz.ch/de/frauen/spielbericht_frauen1.htm)
und auch die vierte Gewalt in der Schweiz (neben Exekutive, Legislative und
Judikative), die Medien, haben ihre Sicht der Dinge bereits dargelegt (http://www.aargauerzeitung.ch/sport/aargau/achtungserfolg-trotz-niederlage-windisch-verliert-gegen-den-ligakroesus-127132361)
– laut ihnen sei es ein Achtungserfolg, die Windischer Frauen hätten sich teuer
verkauft (danke für den Artikel und die positive Berichterstattung, wir haben
uns sehr gefreut, in der Zeitung zu sein!!! Und dann noch eine ganze halbe
Seite, wuhuu :)
wir stimmen euch zu!). Nun wollen auch wir nicht von unserem Recht, zu
schweigen, Gebrauch machen, sondern ebenfalls Stellung nehmen - nach ausführlicher Beratung und Nachdenken.
Fast drei Stunden vor Matchbeginn trafen sich die
Aargauerinnen auf dem heimischen Acker, um die minutiös durchgeplante, mit dem
offiziellen Windischer Geheimsiegel versiegelte Matchvorbereitung zu beginnen,
von der nie, aber auch nie ein Sterbenswörtchen an die Öffentlichkeit dringen
wird. Bereits aufgeheizt und motiviert ging es ans Pastaessen (danke dem
Sponsor!), dann für die letzten Motivationsübungen zurück in die Garderobe.
Bereit für die grösste Herausforderung in der Karriere ging’s aufs Feld. Dort
konnte man dem FCZ dann bei seinem Einlaufen zusehen – hielt aber davon ab, es
nachzumachen, da damit Muskelkater, Schweissausbrüche und Erschöpfungszustände
schon vor dem Match vorprogrammiert gewesen wären. Man ging also dem eigenen
Einlaufen nach – dann, endlich, Anpfiff. Mögen die Spiele beginnen!
Schweizermeister FCZ, übrigens mit seiner A-Mannschaft am
Start (also der Mannschaft, die in der Championsleague spielt, gefühlte 80 Mal
den Meistertitel gewonnen hat, den letzten Cupfinal mit 5:0 gewonnen hat etc. etc.
- weitere Facts und Figures im Post von letzter Woche), spielte
erwartungsgemäss gut – und hatte man bisher über die Professionalität und das
Niveau von Mannschaften gestaunt, so erlebten wir hier noch einmal ein ganz
anderes Level: Die gesamte Rückseite des einen Tores war mit Plakaten des FCZ
vollgeklebt, Filmkameras und riiiiesige Fotokameras aufgestellt, Mikrofone am
Spielfeldrand befestigt uuund natürlich, erwartungsgemäss, spielte der FCZ auch
gut: Scharfe Schüsse, voller Einsatz, präzise Pässe, starker Zweikampf, starker
Körpereinsatz, Laufbereitschaft top, zum Teil riiiesige Frauen (da staunten
sogar unsere beiden Grössten) – ja. Aber auch Windisch versteckte sich nicht:
Es war definitiv ein gutes, sogar sehr starkes Spiel der Heimmannschaft – gemeinsam,
kämpfend, dagegen anhaltend, mit allem, was man hatte. Starke, einheitliche
Defensivleistung uuund Goalie Wicker hielt auch das noch, was unmöglich war. Bäm!
Immer wieder trafen die Meisterfrauen Pfosten und Latte, und trotz dem Druck,
den sie ausübten, gelang es ihnen nicht, in Führung zu gehen. Windisch hingegen
konnte den Gegner einige Male bereits im Mittelfeld aufhalten – zu wirklich
vielen gefährlichen Chancen kam das Heimteam aber nicht. Aber: manchmal reicht
ja bekanntlich eine für ein Tor.
Nach 34 Minuten stand es immer noch 0:0 – und manch einer
rieb sich erstaunt die Augen. Really, der grosse FCZ gegen das kleine Windisch,
0:0, nichts von Abschlachten etc.? Wuhuu! Für kurze Zeit begann man, ans Wunder
zu glauben – leider wurde dieser Funke Hoffnung jäh von den FCZ-Frauen
zerstört, als sie in der 34. Zum 0:1, 5 Minuten später zum 0:2 trafen –
ausgerechnet durch Captain (und Nationalspielerin) Fabienne Humm, die doch in
Windisch Fussballschuhe binden gelernt hat (Gratulation an dieser Stelle für
deinen mega Weg!).
Pause. Durchatmen. Kräfte tanken. Zweite 45 Minuten. Los!
Weiterhin wackeres Dagegenhalten, nur knapp am Anschlusstreffer vorbei. Langsam
machten sich aber die konditionellen Unterschied bemerkbar – trotzdem blieb man
konstant hartnäckig auf den Gegnerinnen, die nur wenige Schritte unbedrängt tun
konnte. 54. und 56. Minute dann Treffer Nr. 3 und 4. Danach hielt Windisch
lange, lange dieses Resultat – mit Linienrettungen, Zittermomenten und zwei
absoluten Glanzparaden von Wicker. Dann, in der 82., vielleicht auch aus
Erschöpfung, das 0:5, ausgerechnet in der Nachspielzeit noch das 0:6 – sonst hätten
wir bald sagen können, unser Resultat war besser als das des letzten
Cupfinalisten. Knapp! :)
;-) Und eins muss man den FCZ-Frauen definitiv lassen - wow!
Eine starke Leistung vor rekordverdächtigen 150 Zuschauern,
an die wir gerne anknüpfen. Danke an alle Fans, die uns unterstützt haben an
diesem spektakulären, schwierigen Tag ;) Und bis zum nächsten Mal!!
Eine Auswahl der 500+ Fotos in den nächsten Tagen auf
facebook. Ade messi! (sfu)