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Sonntag, Mai 18, 2014

Drei Punkte über die Grenze geschmuggelt




FC Triesen – FC Windisch 3:4 (1:0)
1.-60. 3:0; 3:1 (Steinhauer); 3:2 (Nakbi); 3:3, 3:4 Steinhauer
Lüssi; Storrer, Bättig, Rufli, Kälin; Gerber (Hauswirth), Fiechter, Vogt, Fuhrer; Nakbi, Steinhauer
DFCW ohne Wicker, Zumsteg, Rimann

Samstagabend. Länderspiel.

Um 16 Uhr wurde der kleine Bus, der uns über die Grenze und in ein fremdes, fernes Land, in ein Fürstentum, bringen würde, geentert. Und damit ging es auch schon los: Wer waren diese Liechtensteiner eigentlich überhaupt? Wie viele waren sie, und welche Sprache sprachen sie? Und sowieso -  welche Kultur würde uns dort,  auf der anderen Seite der Grenze erwarten? Eine Pinkelpause, ein wunderschönes Panorama rund zwei Stunden später waren wir also da – viele Sorgen waren umsonst, es sah aus wie in der Schweiz, es roch wie in der Schweiz, man konnte sich verständigen. Lediglich die Aussicht war doch ein bisschen schöner als vom Windischer Dägerli: Der Platz war von riesigen, schneebedeckten Bergen umgeben, die im Licht der Abendsonne…egal, es ging ja um den Fussball.

Das erste Highlight erwartete uns in der Garderobe: Mehrsteckfachdosen! Umziehen. Rede von Trainer Güntert: „Wenn wir heute gewinnen, sind wir wieder dran!“ Ab auf den Platz. Eines war klar: Wir waren nicht den weiten Weg gekommen, um mit 0 Punkten wieder heimzugehen. Wir waren nicht hergekommen, um die Punkte auf dem Rückweg wieder irgendwo zu suchen. Wir waren parat, erst recht nach dem Sieg von letzter Woche. Und wir wollten eine geile Heimfahrt.

Los los los!!! – und das Spiel begann und es begann langsam, gemächlich – irgendwie nicht  so energiegeladen, wie sich der DFCW das vorgestellt hatte. Trotzdem klappte einiges, schnell war man vor dem gegnerischen Tor und ebenso schnell merkte man: Auf gar, gar keinen Fall durfte man hier Punkte liegen lassen – schon gar nicht drei. Um wirklich etwas zu bewerkstelligen, fehlte die letzte Überzeugung, der letzte Wille, es war immer ein Schritt zu wenig. Nach einem Energieschub der Heimmannschaft stand es auf einmal 1:0 und die Gegnerinnen schöpften neuen Mut, spielten plötzlich frecher, wacher und stärker auf, während sich Windisch nicht recht aus dem Trott befreien konnte. Pause.

„Ihr seid klar die bessere Mannschaft“, ermutigte Trainer Güntert in der Pause. Es sei die einzige richtige Chance der Gegnerinnen gewesen – da lag noch etwas drin. „Und wir wollen eine geile Heimfahrt, Ladies!“, erinnerte der Captain.

Tatsächlich fing sich Windisch nach dem Anpfiff der zweiten Halbzeit wieder, spielte sich Chancen heraus, aber trotzdem stand es kurze Zeit später nach schnellen Kontern 3:0. Gemäss Spielverlauf keine zwingenden Tore. Und die Gäste standen fassungslos da. Echt jetzt? Schon wieder? Schon wieder so? 3:0 war deutlich, viel zu deutlich. Die Hoffnung schwand. Ein bissiges, kämpferisches Triesen. Dann, um die 60. Minute herum, konnte Steinhauer alleine auf den Torwart zulaufen und versenkte eiskalt. Hoffnungsschimmer zurück? Vielleicht ein kleiner Funke – es war erst 3:1. Ein Lattenknaller von Kälin. Dann ein Eckball von Nakbi, direkt aufs Tor gezogen, Durcheinander auf der Linie, Ball mal vor und mal hinter der Linie, und auf einmal pfiff der Schiedsrichter: Tor! 3:2! Nur noch ein Tor bis man einen Punkt mit nach Hause nehmen konnte. Kampf, Kampf, Chancen, Tore vermieden. Dann noch einmal Steinhauer. BÄM! Da war der Punkt! Doch was lag jetzt noch drin? (Währenddessen ging übrigens die Sonne über den schneebedeckten Berggipfeln unter und tauchte diese in eine wunderbar glitzerndes Abendrot...but anyways) Es dauerte nicht lange, bis Steinhauer ihren Hattrick perfekt machte. Plötzlich stand es 4:3. Noch einmal mit aller Kraft verteidigen, alles weg. Wie lange ging es noch? Wann kam der erlösende Pfiff? Ein paar nervöse Minuten später ein Abstoss von Windisch – und dann, endlich, die Erlösung. Kreischen, umarmen, endlose Freude, Fassungslosigkeit. Wir hatten es geschafft, wir haben einen 0:3-Rückstand gekehrt, wir haben endlich wieder Tore geschossen, mehr als  in der ganzen Rückrunde sonst, mehr als wir jemals sonst in einem Match in der ersten Liga geschossen haben, wir haben Geld eingenommen (Kooohleee!) und wir haben es einfach endlich wieder einmal geschafft. Wir haben trotz 0:3-Rückstand nie aufgehört zu spielen.Und es fühlt sich so gut an, endlich wieder einmal zu gewinnen, wieder einmal zu feiern.

„Ihr habt gekämpft wie Sau!“, so der Trainer. Heimfahrt mit Bier und Hugo im Partybus. Endlich war’s einmal ein Partybus. Viel Gejohle, Gesinge, Gejubel am Anfang, dann immer stiller und müder, aber glücklich, die Punkte nicht suchen zu müssen, sondern mitnehmen zu können. Zittermoment am Zoll: Musste man Punkte verzollen? Gab es vielleicht eine Begrenzung wie beim Alkohol, wie viele man mitnehmen darf? Kein Zollbeamter da – puuuh. Jetzt schnell nach Hause! Länderspiel gewonnen.



Ein grosses Danke an unseren Keeper Nadja für ihren Einsatz und die drei Punkte, die sie uns gerettet hat! :)

Ein Danke an Päde fürs Fahren und an alle fleissigen Zahler, die unsere Mannschaftskasse aufbessern werden ;).

(sfu)

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